Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
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Im kleinen Südtiroler Bergdorf Altrei am 23. Juni 1824 unter ärmlichen Verhältnissen geboren, wurde früh Johannes Zwergers besondere Begabung und Frömmigkeit erkannt. Nach dem Abschluss des Gymnasiums in Bozen besuchte er das Lyzeum in Innsbruck und studierte Philosophie und Theologie in Brixen und Trient.
Am 14. Dezember 1851 in Trient zum Priester geweiht, war er bald als exzellenter Prediger bekannt. 1854 erhielt er den Ruf zur Lehrkanzel für Pastoral in Trient. 1867 war der steirische Bischofsstuhl vakant. Nach damaligem Recht war es ein Privileg des Salzburger Erzbischofs, den Bischof der Diözese Seckau vorzuschlagen. Mit Johannes Zwerger in Trient fand er den geeigneten Kandidaten. Am 13. Oktober 1867 wurde Zwerger im Salzburger Dom zum Bischof von Seckau geweiht.
Die ersten Jahre seines Bischofsamtes waren vom „Kulturkampf“ gekennzeichnet. Entschlossen, aber vergeblich, wandte sich Bischof Zwerger in zahlreichen Hirtenbriefen gegen die neuen Gesetze, die das Eherecht, die Schulgesetze und die Wahl des Religionsbekenntnisses zu Gunsten des Staates neu regelten. Vielerorts angefeindet, fand der neu ernannte Bischof in seinem Widerstand Anerkennung bei den Gläubigen und beim Klerus.
Die von seiner Heimat Tirol gewohnte Herz-Jesu-Verehrung war ihm wichtig, so weihte er am 6. Juni 1869, dem Herz-Jesu-Sonntag, die ganze Diözese Seckau den Herzen Jesu und Mariens – eine Tatsache, die heute weitgehend in Vergessenheit geraten ist, aber weiterhin besteht.
Mit dem Bau der großen Herz-Jesu-Kirche in Graz (1881–1891), die er neben ihrer Funktion als Pfarrkirche auch als diözesanen Wallfahrtsort vorsah, wollte Zwerger der Herz-Jesu-Verehrung ein bleibendes Denkmal setzen. Es folgten weitere Herz-Jesu-Kirchen in der Steiermark, wie Selzthal (1888-1991), Grundlsee (1888-1890) und nach seinem Tod Zeltweg (1904-1906).
Am 14. August 1893 starb Bischof Johann Baptist Zwerger 69-jährig in Graz. Er, der schon damals aufgrund seiner tiefen Gottesliebe im Ruf der Heiligkeit stand, wurde wunschgemäß in „seiner“ Herz-Jesu-Kirche beigesetzt. Die Ära eines weitblickenden Bischofs war zu Ende gegangen. Der kürzlich verstorbene Alterzbischof von Salzburg, Alois Kothgasser, der die Bemühungen der „Johannes-Zwerger-Initiative“ für die Einleitung eines Seligsprechungsprozesses wertvoll unterstützte, hat ihn als wichtigen Fürsprecher anempfohlen.
Friedrich Bouvier im Sonntagsblatt vom 16. Juni 2024
23. Juni, 10 Uhr, Herz-Jesu-Kirche Graz: Festmesse mit Dompfarrer em. Heinrich Schnuderl; musikalische Gestaltung: Grazer Keplerspatzen unter der Leitung von Ulrich Höhs. Anschließend Agape und Möglichkeit zum Besuch des Bischofsgrabes in der Unterkirche.
Bischof Wilhelm Krautwaschl feiert ebenfalls um 10 Uhr eine Festmesse in der Heimat von Bischof Zwerger, in Altrei im Fleimstal in Südtirol.
Fotoserie: Steirische Abordnung bei den Feierlichkeiten in Altrei