Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
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Seit 2000 Jahren gibt es das Evangelium als Grundlage, seit sieben Jahren das Zukunftsbild der Katholischen Kirche als Leitlinie, wie es in der Steiermark mit der Kirche weitergehen soll. Das erste Zukunftsradar, eine repräsentative Befragung unter 700 Steirerinnen und Steirern zwischen 16 und 75 Jahren, sollte Aufschluss geben, ob man denn richtig unterwegs sei, so Diözesanbischof Wilhelm Krautwaschl bei der Vorstellung des Zukunftsradars am 18. Juni 2024 im Grazer Minoritensaal. Die Ergebnisse sind Überraschung und Bestätigung gleichermaßen.
Aussagen zur Katholischen Kirche Steiermark aus dem Zukunftsradar. Alle Ergebnisse gibt es hier zum Download.
So haben Spiritualität und noch mehr der Glaube eine (sehr) große Bedeutung für mehr als 40 Prozent der Befragten – im Gegensatz zur Institution Kirche selbst, berichtet Anton Herk-Pickl, Pfarrer und Leiter des Seelsorgeraums Weiz. Diese sei für 17 Prozent (sehr) wichtig. Erfreulich überraschend war der Befund, dass der Glaube bei den unter 30-Jährigen wichtiger ist als bei den über 30- bis 50-Jährigen, ergänzt Manuela Reicht, Projektleiterin für den Zukunftsradar der Diözese Graz-Seckau: „Das ist eine Chance für uns.“
Rund zwei Drittel der Befragten halten die katholischen Kirche Steiermark für bedeutend – wegen der Seelsorge, Krankenpflege, Bildungseinrichtungen, wegen der Unterstützung von Armen, der Trauernden oder der Hilfe in schwierigen Lebensphasen. Mehr als 70 Prozent meinen, die Kirche solle sich für den Frieden einsetzen; ein brennendes Thema unserer Tage. Darauf folgt der Einsatz für soziale Gerechtigkeit und ethische Fragen. Das Thema Umweltschutz sehen nur 35 Prozent der Befragten als kirchlichen Schwerpunkt. „Das war für uns überraschend, weil sich Papst Franziskus für dieses Thema besonders engagiert und wir in diesem Bereich viele Initiativen setzen“, so Projektleiterin Reicht. Ebenso überraschend war, dass ein Viertel der ausgetretenen Befragten sich vorstellen kann, ehrenamtlich in der Kirche mitzuarbeiten.
60 Prozent die Steirerinnen und Steirer wünschen sich, dass die Kirche mehr in die digitale Welt eintaucht und ihr Angebot generell anpasst, um mit den Veränderungen in der Gesellschaft Schritt halten zu können. Ebenfalls knapp 80 Prozent meinen, dass die Kirche zu wenig zeigt, was sie macht. „Das Interesse an der Kirche ist nach wie vor da, wenn auch die Relevanz abnimmt“, so Manuela Reicht, was man auch daran sehe, dass ca. 45 Prozent meinen, es würde nichts fehlen, wenn es die Kirche nicht gebe.
Für die katholische Kirche Steiermark ist diese Studie ein Auftrag. „Wir müssen mehr die Spiritualität in der Gesellschaft wahrnehmen über das kirchliche Feiern hinaus. Und wir müssen uns noch mehr um den Dienst an den Menschen bemühen – in den Krankenhäusern, bei der Pflege, durch unsere Caritas, durch unseren Beitrag zum Erhalt unserer Kultur“, so Bischof Wilhelm. Das Zukunftsradar wird ein Schwerpunkt bei der Diözesankonferenz 2025 sein und soll in weiterer Folge wiederholt werden, um besser am Puls der Zeit handeln zu können.
Dem Radar liegt eine Befragung von 700 Steirerinnen und Steirern im Alter zwischen 16 und 75 Jahren zugrunde. Die einzige Einschränkung: Um einen Bezug zur Kirche zu gewährleisten, wurden nur Getaufte befragt. Rund ein Drittel der Befragten sind aus der Kirche ausgetreten. Die Befragung wurde vom Institut m(Research im Winter 2023/24 online durchgeführt.