Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
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Österreichs Fußballteam erreicht zumindest das Viertelfinale, und Sieger der am kommenden Freitag beginnenden EURO 2024 in Deutschland wird einer der "üblichen Verdächtigen" werden. So lauten die Prognosen der durchaus zahlreichen Fußball-Aficionados in der katholischen Kirchen Österreichs, zu denen auch einige Bischöfe zählen.
Der Vorsitzende der Bischofskonferenz, der Salzburger Erzbischof Franz Lackner, antwortete als einer der Befragten eines Kathpress-Rundrufs zu den Chancen des Rangnick-Teams: "Wie jeder Fan wünsche ich mir natürlich eine fußballerische Großtat - tatsächlich kann ich mir durchaus vorstellen, dass sie zumindest das Viertelfinale erreichen wird." Ihre Expertise bzw. Tipps zur EURO 2024 deponierten auch "Sportbischof" Alois Schwarz (St. Pölten), die Diözesanbischöfe Manfred Scheuer (Linz), Wilhelm Krautwaschl (Graz) und Hermann Glettler (Innsbruck).
Zu den Turnier-Favoriten zählen nach Einschätzung der Befragten die auch unter ausgewiesenen Kennern immer wieder genannten Fußballnationen: Erzbischof Lackner - als gebürtiger Steirer deklarierter Sturm-Graz-Anhänger - erklärte: "Obgleich die eigene Nationalmannschaft natürlich immer Kandidat der Herzen ist, beeindruckt mich der spanische Fußball derzeit am meisten." Auch GAK-Fan Bischof Glettler nannte Spanien als Top-Favorit, LASK-Anhänger Bischof Scheuer traut Italien eine erfolgreiche Titelverteidigung zu. Bischof Schwarz meinte: "Traditionell zählen Länder wie Deutschland, Frankreich und Spanien zu den Top-Anwärtern. Doch im Sport wie im Leben kann es Überraschungen geben..." Gar nicht festlegen mochte sich Bischof Krautwaschl, der sich erst jüngst über das Double von Sturm Graz mitfreute: Krautwaschl: "Ich hoffe auf interessante Spiele. Möge das beste Team gewinnen!"
Und was wird dem Team Austria zugetraut? Hier herrscht bei den kirchlichen Experten vorsichtiger Optimismus. Keiner befürchtet ein Aus schon in der Vorrunde. "Unsere österreichische Nationalmannschaft hat in den letzten Jahren viel Engagement und Fortschritt gezeigt", wies Bischof Schwarz hin. Mit Glaube, Entschlossenheit und harter Arbeit könne sie Großes erreichen. "Ein Einzug ins Viertel- oder sogar Halbfinale wäre ein Zeichen dafür, dass auch kleine Nationen mit großem Herz und Zusammenhalt Außergewöhnliches leisten können", hofft Schwarz.
Das Viertelfinale wird Österreich "jedenfalls erreichen", zeigt sich Bischof Scheuer zuversichtlich. Viel traut der Rangnick-Elf auch sein Grazer Amtskollege zu, "denn von der Motivation her ist unser Team derzeit schwer ok", so Krautwaschl. Der auch aus der Steiermark stammende Bischof Glettler prophezeit "phantastische Spiele" der Österreicher, "vermutlich genau mit dem erfreulich ungenierten Zug zum Tor, den wir in den letzten Spielen so oft erlebt haben". Vieles sei möglich.
Auf die Frage, ob Fußball Frieden und Völkerverständigung fördern kann oder doch eher Nationalismus schürt, antwortete Erzbischof Lackner: "Es gibt immer und überall Menschen, die meinen, aus dem Sport einen aggressiv aufgeladenen Wettstreit machen zu müssen. Das Völkerverbindende steht aber beim Fußball gewiss ganz überwiegend im Vordergrund." Man sollte den Fußball weder im Guten noch im Schlechten überfrachten, meinte Bischof Scheuer. Fußball sei jedenfalls ein Spiel, das unterschiedliche Menschen aus unterschiedlichen Milieus und Nationalitäten zusammenbringt. "Dabei wird Vielfalt mit einer positiven Emotionalität in Verbindung gebracht - gerade was Großereignisse wie EM oder WM betrifft." Fußball kann also positive Impulse für friedliches Zusammenleben liefern.
Auch Bischof Krautwaschl denkt bei Fußball-Großereignissen an Fans aus vielen Ländern, "die gemeinsam jubeln, sich freuen und auch trauern". Das verbinde viel mehr, als es trennt. So ernst sportliche Entscheidungen auch sein können, "insgesamt ist der Fußball eine wohltuende Lockerungsübung", erklärte Bischof Glettler. Er schlug eine Brücke zwischen Fußball-EM und EU-Wahl: "Ein europäisches Wir-Gefühl wird mit Sicherheit gestärkt, in Zeiten nationalistischer Verengungen durchaus heilsam." Der "mühsame Zusammenhalt" in Europa brauche gute Emotionen, betonte Glettler. Er wünsche sich "faire Spiele und starke Gesten der Solidarität für jene Völker, die aktuell unter Terror und Krieg leiden".
Die UEFA EURO 2024 wird am Freitag, 14. Juni in München eröffnet und endet am Sonntag, 14. Juli mit dem Finale in Berlin.