Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
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Lydia Lieskonig, ehrenamtliche Vorsitzende der Katholischen Frauenbewegung, wurde mit dem Grazer Frauenpreis für herausragendes Engagement 2024 ausgezeichnet. Seit 25 Jahren setzt sich Lieskonig ehrenamtlich für Frauen ein: Mit der Aktion Familienfasttag der Katholischen Frauenbewegung, dem Einsatz für gerechte Sorgearbeit bei „FAIRsorgen“ oder ihrem Engagement für eine gleichberechtigte Entscheidungsmacht auf allen Ebenen innerhalb der Katholischen Kirche.
Lieskonig ist neben ihrem Ehrenamt in der kfb auch als Kuratoriumsmitglied des Welthauses und im Beirat der Hilfswerke sowie im Besuchsdienst der Gesellschaft zur Förderung seelischer Gesundheit (GFSG) ehrenamtlich tätig.
Sie sehe in der Auszeichnung auch eine Ehrung für "alle Frauen, die sich in unseren Pfarren unermüdlich für und mit Frauen engagieren", hielt Lieskonig in einer kfbö-Aussendung fest. "Ich freue mich darüber, dass dieser wertvolle gesellschaftliche Einsatz im kirchlichen Bereich mit dem Grazer Frauenpreis nun Sichtbarkeit erhält", erklärte die Vorsitzende der Katholischen Frauenbewegung in der Diözese Graz-Seckau. Die Stadt Graz erkenne und würdige damit auch den Bereich des kirchlichen Ehrenamts, so Lieskonig.
Lieskonig koordiniert neben Bildungsveranstaltungen auch Projekte der Entwicklungszusammenarbeit im Rahmen der Spendenaktion Familienfasttag. "Ich bin immer wieder fasziniert von der Arbeit mit den vielen tollen Frauen, denen ich dabei begegne", so die kfbö-Vizevorsitzende. "Die schönste Auszeichnung für mein Engagement besteht darin, dass ich erleben darf, wie Frauen aufblühen und mutiger werden." Laut Lieskonig kann das Gefühl, dass eine Gemeinschaft von Frauen hinter einem steht und einen in der eigenen Persönlichkeit wahrnimmt, bereits ganz viel bewegen und sowohl für eine einzelne Frau als auch rückwirkend für die Gemeinschaft eine entscheidende Stärkung bedeuten.
Gesellschaftlich nimmt die kfb-Vertreterin aktuell eine teilweise Verstärkung von traditionellen Rollenklischees wahr, die Frauen erneut in ein patriarchales Abhängigkeitsverhältnis treibe. Das zeige, dass man sich auf den Errungenschaften der Vergangenheit nicht ausruhen dürfe, erklärte sie in der Mitteilung. "Es braucht ein kontinuierliches Aufbegehren", forderte Lieskonig. Die ehrenamtliche Leiterin der kfb in der Steiermark verwies dazu auf das Stichwort Bildung als Schlüsselbegriff für eine geschlechtergerechte Gesellschaft: "Wissenschaftliche Kenntnisse schaffen Sicherheit und Selbstbewusstsein."
"Wir müssen akzeptieren, dass es auf komplexe Zusammenhänge keine einfachen Antworten gibt", so Lieskonig weiter. Einfache Antworten auf Geschlechterfragen seien "Propaganda". Wenn man sich darauf einlasse, fortwährend weiterzudenken und zu diskutieren, bleibe man in Dialog miteinander. "Das ist der beste Schutz gegen Vorurteile und fördert die Bereitschaft eines fairen Zusammenspiels der Geschlechter", zeigte sich die stellvertretende kfbö-Vorsitzende überzeugt.
Mit dem Grazer Frauenpreis für ihr Lebenswerk wurde Helga Konrad ausgezeichnet. Sie war von 1993 bis 1995 erste Grazer Frauenstadträtin und von 1995 bis 1997 Frauenministerin. Im Kampf gegen Gewalt an Frauen und Menschenhandel ist sie seit vielen Jahrzehnten national und international engagiert.
Der Projekt-Preis 2024 ging an die „Koordinationsstelle FGM/C“ ausgezeichnet. FGM/C (Female Genital Mutilation/Cutting) steht für weibliche Genitalverstümmelung bzw. Beschneidung. Die FGM/C-Koordinationsstelle des Roten Kreuzes Steiermark ist seit 2022 Teil der österreichweiten FGM/C-Koordinationsstellen und leistet Unterstützungs-, Beratungs- und Aufklärungsarbeit.
Insgesamt 40 Projekte wurden dieses Jahr eingereicht. Die Jury, bestehend aus Vertreterinnen der Gemeinderatsfraktionen und der Bürgermeisterin und Stadträtin für Frauen & Gleichstellung, musste eine schwere Entscheidung treffen, denn jedes der 40 Projekte und vor allem die dahinterstehenden Einrichtungen und Einzelpersonen haben eine eine Würdigung verdient
Quelle: kfbö/Stadt Graz/Red
Das Referat Frauen & Gleichstellung der Stadt Graz würdigt innovative Projekte von und für Frauen mit der Verleihung des Grazer Frauenpreises. Die mit einem Preisgeld in der Höhe von 6.000 Euro dotierte Auszeichnung wird jährlich vergeben.
Darüber hinaus wird ein Frauenpreis für herausragendes Engagement vergeben. Gewürdigt wird eine verdiente Grazerin für ihren persönlichen Einsatz in der Mädchen- und Frauenarbeit, im feministischen und frauenpolitischen Diskurs und im Bemühen um die Herstellung der Gleichstellung der Geschlechter und von Geschlechtergerechtigkeit.
2021 ging der Grazer Frauenpreis für herausragendes Engagement an Petra Ruzsics-Hoitsch, Leiterin des Projekts "Alleinerziehende" der Katholischen Aktion der Diözese Graz-Seckau.