Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
Es gibt viele Möglichkeiten, sich in der Kirche zu engagieren! Mehr Infos
Schulen, Kindergärten, Bildungshäuser und vieles mehr: Kirche ist ein wesentlicher Bildungsanbieter. mehr Infos
Diözesanbischof Wilhelm Krautwaschl, Landeshauptmann Christopher Drexler und Anna Wall-Strasser (Präsidentin KAB Österreich) diskutierten am 17. November 2022 im Grazer Minoritensaal über Demut, Klimaschutz und vermeidbare Armut. Der Tenor: Nur gemeinsam, mit Geduld und ohne tägliche Empörung gelingt der Weg in eine gute Zukunft.
„Mich hat unlängst jemand gefragt, ob ich mir eine andere Zeit wünschen würde für das Amt als Landeshauptmann. Das kann man sich aber nicht aussuchen“, so der steirische Landeshauptmann Christopher Drexler. Er verweist auf einfachere 1990er-Jahre als eine „Aufbruchszeit“ und darauf, dass es ab 2001 (9/11) zusehends schwieriger wurde: Wirtschaftskrise 2008, Flüchtlingskrise 2015, Corona 2020, Krieg und Inflation 2022, alles begleitet von der Klimakrise. „Das macht etwas mit der Gesellschaft. Politik und Kirche sind hier gefordert, Hoffnung und Zuversicht zu geben“, so der Landeshauptmann.
Für Anna Wall-Strasser ist eine Krise ein Kipppunkt, an dem sich entscheidet, wohin die Reise geht – hin zum Guten oder zum Schlechten. Dieser Kipppunkt sei beim Klima erreicht: „Wir müssen etwas tun, denn durch gemeinsames Tun entsteht Hoffnung. Die aktuelle Politikverdrossenheit entsteht, weil vor allem junge Menschen den Eindruck haben, dass zu wenig passiert.“ Der steirische Diözesanbischof Wilhelm Krautwaschl verwies darauf, dass wir uns eingestehen müssen, „nicht die eine Antwort zu haben auf alle Fragen und Nöte“. Demut statt Empörung sei gefragt und die Erkenntnis, dass das Gemeinwohl über dem Ego stehe, auf das man in Krisenzeiten so leicht zurückzufalle. Auch der steirische Landeshauptmann Christopher Drexler sieht in der täglichen Empörung, die durch die Medien und Social Media nur befeuert werde, ein gesellschaftliches Problem, das die Krisen noch dramatischer erscheinen lasse.
Mehrmals ging es um die Macht des Kapitals und die Schieflage aufgrund einer ungerechten Verteilung zwischen der Masse und den Superreichen. Hier nahm Anna Wall-Strasser die Politik in die Pflicht: „Armut ist ein Politikversagen. Das Kapital hat eine Schieflage und gehört anders verteilt.“ Was kann man machen? Der Landeshauptmann meinte in die Zukunft blickend, er möchte in der Steiermark einen merkbaren Beitrag zum Klimaschutz geleistet haben und gleichzeitig die wirtschaftliche Dynamik erhalten. Bischof Wilhelm möchte ermöglichen und den Menschen helfen, dass Gutes entstehen kann und Bestand hat. Anna Wall-Strasser hofft eine Verpflichtung zum Klimaschutz, denn nur freiwillige Bekenntnisse allein helfen nicht.