Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
Es gibt viele Möglichkeiten, sich in der Kirche zu engagieren! Mehr Infos
Schulen, Kindergärten, Bildungshäuser und vieles mehr: Kirche ist ein wesentlicher Bildungsanbieter. mehr Infos
Für welchen Bereich wollten Sie sich bei Ihrer Suche nach einer freiwilligen Tätigkeit engagieren?
Meine Gattin und ich kommen aus liebevollen, aber recht einfachen Verhältnissen. Durch Glück (und wahrscheinlich auch Engagement) konnten wir eine solide Basis für unsere beiden Kinder aufbauen. Daraus entwickelte sich so ein Gefühl von „ich will dem Leben etwas zurückgeben“.
Berufsbedingt hatte ich bis zu meiner Pensionierung Anfang 2020 ständig mit Mitarbeiterführung und Verantwortung zu tun. Also überlegte ich mir, dass ich das Erlernte und meine Erfahrungen nicht nur für „mein“ Unternehmen, sondern auch für andere Menschen zur Verfügung stellen möchte - und zwar für arbeitsuchende Jugendliche und junge Erwachsene, die Schwierigkeiten dabei haben, im Berufsleben Fuß zu fassen.
Wie sind Sie schließlich bei der Caritas und dem Patenprojekt für Arbeitsuchende Jugendliche gelandet?
Bei meiner Suche nach einer ehrenamtlichen Tätigkeit bin ich auf der Homepage der Caritas fündig geworden - die Beschreibung des Aufgabengebietes hat mich sehr angesprochen.
Was machen Sie konkret und was „gibt“ Ihnen dieses Engagement?
Ich begleite und unterstütze Jugendliche und junge Erwachsene bei ihrer Arbeitsuche, ich bin da sozusagen ihr persönlicher Coach. Vor dem Beginn der Begleitung gibt es ein ausführliches Gespräch zwischen der Hilfe suchenden Person, der Projektbetreuerin und mir. Ich lerne die Person kennen und erfahre mehr darüber, warum die Lehrstellen- bzw. Arbeitsuche bisher nicht erfolgreich war. Passt es für alle, übernehme ich die Betreuung dieser Person.
Bei der konkreten Unterstützung gibt es dann viele Möglichkeiten: ich helfe etwa beim Erstellen eines Lebenslaufes oder bei der Suche nach geeigneten Lehrstellen oder Arbeitsplätzen, wir üben Bewerbungsgespräche oder ich begleite die Person beim Vorstellungsgespräch. Natürlich begleite ich die Jugendlichen auch bei verschiedenen Amtswegen. Manchmal kommt es vor, dass nach Absprache ein Gespräch mit den Eltern oder Erziehungsberechtigten geführt wird.
Meine Begleitung ist dann erfolgreich, wenn sich durch diese Unterstützung ein:e Jugendliche:r eine wirtschaftliche Existenz aufbauen kann. Einen Beruf auszuüben der Freude macht – das ist für mich eine der tragenden Säulen des Lebens.
Wie werden Sie seitens der Caritas/BEX (Beratungsstelle für Existenzsicherung) in Ihrer Freiwilligenarbeit unterstützt?
Mit Fr. Mag. Hillebrand habe ich eine wirklich tolle Person, die mir (speziell in rechtlichen Belangen) viel Unterstützung zukommen lässt. Auch wenn zwischendurch mein Frust (meist nach Behördenwegen) mich manchmal verzweifeln lässt: Nach einem Gespräch mit ihr schaut die Welt dann schon wieder anders aus.
Wir brauchen sie – Frauen, Männer, Jugendliche und Kinder – die ihre Stärken und Interessen mit Begeisterung für eine gute Sache einbringen. Die Ansprüche des Alltags sind für alle sehr hoch, so dass auch das freiwillige Engagement gut geplant sein will. Ein Blick ins Internet – sei es auf Plattformen von Freiwilligenbörsen oder auch direkt von Einrichtungen – hilft zur ersten Orientierung bei der Suche nach einem passenden Engagement. Auf diesem Wege kann es zu Kontakten kommen, die sich sonst nicht ergeben hätten. Daher ist es auch für kirchliche Einrichtungen wichtig, mit ihren Engagementangeboten auch in dieser “digitalen” Wirklichkeit anwesend zu sein.