Engagement als Teil des Christ-seins

Er nehme Ehrenamtliche in der Katholischen Kirche Steiermark als „befähigt und durchaus bekräftigt“ wahr, sagt Stefan Plank. Der Unternehmer ist als Pfarrgemeinderat in der Pfarre Leibnitz engagiert und begleitet als Organisationsentwickler unterschiedliche Bereiche der Diözese. „In unserer Pfarre sehe ich zum Beispiel viele Bereiche, die mehr oder weniger ausschließlich von Ehrenamtlichen initiiert bzw. getragen werden und sehr gut funktionieren.“ Herausfordernd sei jedoch die mangelnde Breite; „viele Dienste und viel Engagement lasten auf wenigen Schultern.“ Das treffe nicht nur auf einzelne Bereiche, sondern generell auf die katholische Kirche in Österreich zu. Vielerorts würde dadurch Überforderung entstehen, die zu Frustration oder auch zu persönlichen Konflikten führen könne.

Etwas „Sinnvolles“ leisten

Das Engagement innerhalb der Gemeinschaft und der Versuch, seine Talente oder Charismen einzubringen, seien für ihn „Teil des Christ-seins“, erklärt Plank. Das Sichtbarwerden kleiner Erfolge motiviere ihn. „Sei es durch positives Feedback von Leuten, sei es dadurch, dass Dinge oder Abläufe plötzlich klarer und einfacher von der Hand gehen, oder einfach dadurch, dass man selber empfindet, etwas ‚Sinnvolles‘ geleistet zu haben.“

Damit die Kirche heute Menschen in einem sinnerfüllten und guten Leben unterstützen könne, müsse sie „christlich“ sein, so Plank. „Das hieße für mich - im Kontext eines gefestigten aber auch hinterfragbaren Glaubens: weltoffen, nicht dogmatisch, bedingungslos menschenliebend, kritik- und konfliktfähig, das Leben bejahend und authentisch.“

Sich den „heißen Eisen“ ernsthaft stellen

„Ich würde mir wünschen, dass das Engagement von Ehrenamtlichen in unserer Kirche zukünftig weitreichender wirken kann und darf“, so Plank. Ehrenamtlich Mitarbeitende in allen Bereichen der Diözese sollen „nicht nur vorwiegend operative bzw. ‚systemerhaltende‘ Tätigkeiten bedienen, sondern sich stärker in die Entwicklung der Kirche und in pastorale Dienste einbringen können und dürfen“.

Um ein breites Interesse an der Mitarbeit und der Mitgestaltung der Kirche in der Gesellschaft zu ermöglichen, sei es notwendig, sich „den ‚heißen Eisen‘ endlich ernsthaft zu stellen“. Als Beispiele nennt Plank den Zugang zum Priesteramt, Frauen in pastoralen Diensten oder auch „veraltete, in der Erhaltung nicht mehr leistbare und zeitgemäße Gottesdienst- und Veranstaltungsformen“.